Was bringt die Übernahme von Gildemeister durch Mori Seiki?
Zitat von Redaktion am 23. Januar 2015, 08:55 UhrGildemeister soll in seinem japanischen Partner aufgehen. Mehr als 50 Prozent der Anteile will Mori Seiki kaufen. Ist der gebotene Übernahmepreis für Anleger angemessen?
Gildemeister soll in seinem japanischen Partner aufgehen. Mehr als 50 Prozent der Anteile will Mori Seiki kaufen. Ist der gebotene Übernahmepreis für Anleger angemessen?
Zitat von Günter Meermann am 23. Januar 2015, 09:44 UhrEin seltsames Spiel bei dem Unternehmen. Schon vor Jahren hatten die beiden Gesellshaften eine Überkreuzbeteiligung vereinbart, die Japaner schienen immer ehr an einer aktiven Rolle interessiert. Dann aber hatte die Ex-Gildemeisters ihen Anteil an der japanischen Co-Firma ausgebaut. Da würde mich fast mal interessieen, ob beide Unternehmen eigentlich je eine Übernahme statt einer Fusion angekündigt haben... ist das erlaubt? Erstmal zum Nachschlag: Offenbar ist ein institutioneller Investor eingestiegen, sonst wäre der Kurs nicht so hoch gegangen, wie Sie schon geschrieben haben. Da kann man dann damit rechnen, dass dieser Investor noch mehr sehen will - weil er den Unternehmenswert von dmk eben offenbar höher einschätzen. Ich würde jetzt nicht zum angebotenen Preis meine Aktien an die Japaner verkaufen.
Ein seltsames Spiel bei dem Unternehmen. Schon vor Jahren hatten die beiden Gesellshaften eine Überkreuzbeteiligung vereinbart, die Japaner schienen immer ehr an einer aktiven Rolle interessiert. Dann aber hatte die Ex-Gildemeisters ihen Anteil an der japanischen Co-Firma ausgebaut. Da würde mich fast mal interessieen, ob beide Unternehmen eigentlich je eine Übernahme statt einer Fusion angekündigt haben... ist das erlaubt? Erstmal zum Nachschlag: Offenbar ist ein institutioneller Investor eingestiegen, sonst wäre der Kurs nicht so hoch gegangen, wie Sie schon geschrieben haben. Da kann man dann damit rechnen, dass dieser Investor noch mehr sehen will - weil er den Unternehmenswert von dmk eben offenbar höher einschätzen. Ich würde jetzt nicht zum angebotenen Preis meine Aktien an die Japaner verkaufen.
Zitat von Manfred Schubert am 23. Januar 2015, 16:11 UhrAngeblich haben Prüfer der KPMG doch den "fairen Unternehmenspreis" ermittelt. Damit muss sich ja kein Anleger zufrieden geben. Jedermann weiß, wie solche Werte manchmal eben auch über den großen Daumen hinweggepeilt zustandekommen; das sieht man ja immer wieder in Spruchverfahren, bei denen Aktionäre in vielen Fällen einen Aufschlag zum ursprünglich angebotenen Kaufpreis nachverhandeln konnten. Und in diesem Fall soll die KPMG sich ja nach dem "Stuttgarter Verfahren" gerichtet haben. Ich bin da kein Experte. Aber damit ist wohl die Landgericht-Kammer in Stuttgart gemeint. Und die stehe eher im Ruf, sehr konservativ zu verhandeln. Also auch eher ein Argument, so das alles stimmt, jetzt noch keine mori seiki Aktien zum jetzt angebotenen Preis abzugeben. Finde ich jedenfalls.
Angeblich haben Prüfer der KPMG doch den "fairen Unternehmenspreis" ermittelt. Damit muss sich ja kein Anleger zufrieden geben. Jedermann weiß, wie solche Werte manchmal eben auch über den großen Daumen hinweggepeilt zustandekommen; das sieht man ja immer wieder in Spruchverfahren, bei denen Aktionäre in vielen Fällen einen Aufschlag zum ursprünglich angebotenen Kaufpreis nachverhandeln konnten. Und in diesem Fall soll die KPMG sich ja nach dem "Stuttgarter Verfahren" gerichtet haben. Ich bin da kein Experte. Aber damit ist wohl die Landgericht-Kammer in Stuttgart gemeint. Und die stehe eher im Ruf, sehr konservativ zu verhandeln. Also auch eher ein Argument, so das alles stimmt, jetzt noch keine mori seiki Aktien zum jetzt angebotenen Preis abzugeben. Finde ich jedenfalls.
Zitat von Hubert Müller am 23. Januar 2015, 16:14 UhrHier noch zwei Fundstücke, quasi in eigener Sache - also der Frage nach dem Kursnachschlag. Ein paar Analysten rechnen jedenfalls mit Nachschlägen:
1) Die Investmentbank Equinet hat das Kursziel für DMG Mori Seiki nach der angekündigten Anteilsaufstockung durch die japanische Mori Seiki Co. Ltd. von 28 auf 32 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Das Kaufgebot von 27,50 Euro spiegle nicht die potenziellen Synergien einer vertieften Kooperation beider Unternehmen wider, schrieb Analyst Holger Schmidt.
2) Die DZ Bank hat die Einstufung für DMG Mori Seiki nach der angekündigten Anteilsaufstockung durch die japanische Mori Seiki Co. Ltd. auf "Kaufen" belassen und am fairen Wert von 26 Euro vorerst festgehalten. Die Kaufofferte von 27,50 Euro dürfte die künftige Kursuntergrenze sein, schrieb Analyst Jasko Terzic in einer Studie vom Donnerstag.
Hier noch zwei Fundstücke, quasi in eigener Sache - also der Frage nach dem Kursnachschlag. Ein paar Analysten rechnen jedenfalls mit Nachschlägen:
1) Die Investmentbank Equinet hat das Kursziel für DMG Mori Seiki nach der angekündigten Anteilsaufstockung durch die japanische Mori Seiki Co. Ltd. von 28 auf 32 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Das Kaufgebot von 27,50 Euro spiegle nicht die potenziellen Synergien einer vertieften Kooperation beider Unternehmen wider, schrieb Analyst Holger Schmidt.
2) Die DZ Bank hat die Einstufung für DMG Mori Seiki nach der angekündigten Anteilsaufstockung durch die japanische Mori Seiki Co. Ltd. auf "Kaufen" belassen und am fairen Wert von 26 Euro vorerst festgehalten. Die Kaufofferte von 27,50 Euro dürfte die künftige Kursuntergrenze sein, schrieb Analyst Jasko Terzic in einer Studie vom Donnerstag.
Zitat von Günter Meermann am 24. Januar 2015, 12:36 UhrTja, Nachschlag.... hier hingegen sind Leute anderer Meinung:
Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe hat DMG Mori Seiki nach der angekündigten Anteilsaufstockung durch die japanische Mori Seiki Co. Ltd. auf "Kaufen" mit einem Kursziel von 22 Euro belassen.Dieser Schritt habe überrascht, schrieb Analyst Gordon Schönell in einer Studie vom Donnerstag. Die Kaufofferte von 27,50 Euro sei fair, weil sie den wohl noch zu hohen Konsensschätzungen Rechnung trage.
Tja, Nachschlag.... hier hingegen sind Leute anderer Meinung:
Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe hat DMG Mori Seiki nach der angekündigten Anteilsaufstockung durch die japanische Mori Seiki Co. Ltd. auf "Kaufen" mit einem Kursziel von 22 Euro belassen.Dieser Schritt habe überrascht, schrieb Analyst Gordon Schönell in einer Studie vom Donnerstag. Die Kaufofferte von 27,50 Euro sei fair, weil sie den wohl noch zu hohen Konsensschätzungen Rechnung trage.
Zitat von Günter Meermann am 4. Februar 2015, 09:33 UhrInteressant ist, dass sich die ehemaige Gildemeister jetzt selbst klein redet. Gerade ein Rekordjahr hinter sich, meldet sich jetzt der Vorstandschef Rüdiger Kapitza und stellt erst einmal das Jahr 2015 unter schlechte Vorzeichen. Und das genau in dem Moment, in dem die EZB nicht nur die Assetpreise inflationiert, sondern auch den Außenwert des Euro drastisch drückt. Und das sollte der Ex-Gildemeister doch wohl entgegenkommen. Schließlich exportieren die ihre Maschinchen in alle Herren Länder. Verglichen mit den Japanern, die ihren Währungsturbo schon hinter sich haben, weiß ich nicht, warum die Bielefelder Mori Seiki so schweren Zeiten entgegen gehen soll. Hat man Kapitza den Chefposten im neuen Gesamtkonzern in Aussicht gestellt - oder warum redet der gute Mann aktuell so?
Interessant ist, dass sich die ehemaige Gildemeister jetzt selbst klein redet. Gerade ein Rekordjahr hinter sich, meldet sich jetzt der Vorstandschef Rüdiger Kapitza und stellt erst einmal das Jahr 2015 unter schlechte Vorzeichen. Und das genau in dem Moment, in dem die EZB nicht nur die Assetpreise inflationiert, sondern auch den Außenwert des Euro drastisch drückt. Und das sollte der Ex-Gildemeister doch wohl entgegenkommen. Schließlich exportieren die ihre Maschinchen in alle Herren Länder. Verglichen mit den Japanern, die ihren Währungsturbo schon hinter sich haben, weiß ich nicht, warum die Bielefelder Mori Seiki so schweren Zeiten entgegen gehen soll. Hat man Kapitza den Chefposten im neuen Gesamtkonzern in Aussicht gestellt - oder warum redet der gute Mann aktuell so?
Zitat von Redaktion am 9. Februar 2015, 11:59 UhrVielleicht bekommen die alten Freunde der ehrwürdigen Gildmeister ja doch noch Unterstützung, und wieder einmal aus den USA. Hier die News: "Der US-Hedgefonds Elliott legt beim Kampf um einen höheren Übernahmepreis für den Werkzeugmaschinenbauer nach. Der vom US-Milliardär geführte Fonds erhöhte seinen Anteil an dem vom japanischen Partnerkonzern gleichen Namens umworbenen Unternehmen auf 5,5 Prozent, wie aus einer am Freitagabend veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung hervorgeht. Erst am Donnerstag hatte die deutsche DMG eine Erhöhung des Anteils von Elliott über die Meldeschwelle von 3 Prozent bestätigt." - Also doch ein Aufschlag für uns?
Vielleicht bekommen die alten Freunde der ehrwürdigen Gildmeister ja doch noch Unterstützung, und wieder einmal aus den USA. Hier die News: "Der US-Hedgefonds Elliott legt beim Kampf um einen höheren Übernahmepreis für den Werkzeugmaschinenbauer nach. Der vom US-Milliardär geführte Fonds erhöhte seinen Anteil an dem vom japanischen Partnerkonzern gleichen Namens umworbenen Unternehmen auf 5,5 Prozent, wie aus einer am Freitagabend veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung hervorgeht. Erst am Donnerstag hatte die deutsche DMG eine Erhöhung des Anteils von Elliott über die Meldeschwelle von 3 Prozent bestätigt." - Also doch ein Aufschlag für uns?
Zitat von Manfred Schubert am 10. März 2015, 12:51 UhrDas wird die ganze Sache auf jeden Fall deutlich interessanter machen.Ich bin mir sehr sicher, dass da mehr rauskommen wird.
Das wird die ganze Sache auf jeden Fall deutlich interessanter machen.Ich bin mir sehr sicher, dass da mehr rauskommen wird.
Zitat von Hubert Müller am 12. März 2015, 12:07 UhrGute Entwicklung für die Kleinaktionäre, keine Frage. Ob daraus allerdings ein Spruchverfahren wird? Von der Möglichkeit eines Squeez-outs jedenfalls (was allerdings nicht der einzige Anlass für solch ein Verfahren ist) scheinen die Japaner ein gutes Stück entfernt. Habe gerade in der ad hoc gelesen, dass der Bieter jetzt nur noch einen deutlich geringeren Erfolg ihres Kaufangebots anstreben - und entsprechend auch einen geringeren Anteilsbesitz an dmk mori seiki. Statt 50 Prozent Annahmeschwelle werden jetzt nur noch 40 Prozent angestrebt. Das ist schon ein Wort, ein Eingeständnis fast schon, anfangs viel zu wenig geboten zu haben. Und vielleicht soll es auch signalisieren, dass die Japaner jetzt nicht mehr nachbessern werden. Mal schauen, ob sie womöglich sogar das Scheitern ihres Angebots hinnehmen würden. Für Kleinanleger aber sicher kein Grund, jetzt nachzugeben. Man sieht ja, dass Bewegung in die Sache kommt.
Gute Entwicklung für die Kleinaktionäre, keine Frage. Ob daraus allerdings ein Spruchverfahren wird? Von der Möglichkeit eines Squeez-outs jedenfalls (was allerdings nicht der einzige Anlass für solch ein Verfahren ist) scheinen die Japaner ein gutes Stück entfernt. Habe gerade in der ad hoc gelesen, dass der Bieter jetzt nur noch einen deutlich geringeren Erfolg ihres Kaufangebots anstreben - und entsprechend auch einen geringeren Anteilsbesitz an dmk mori seiki. Statt 50 Prozent Annahmeschwelle werden jetzt nur noch 40 Prozent angestrebt. Das ist schon ein Wort, ein Eingeständnis fast schon, anfangs viel zu wenig geboten zu haben. Und vielleicht soll es auch signalisieren, dass die Japaner jetzt nicht mehr nachbessern werden. Mal schauen, ob sie womöglich sogar das Scheitern ihres Angebots hinnehmen würden. Für Kleinanleger aber sicher kein Grund, jetzt nachzugeben. Man sieht ja, dass Bewegung in die Sache kommt.
Zitat von Günter Meermann am 20. April 2015, 15:30 UhrDa kommt bestimmt ein weiteres Angebot. Wenn nicht in den nächsten Tagen, dann mit ein bisschen verzögerung. Denn die DMG Mori Seiki Co. hält als Bieter ja jetzt schon mehr als 40 Prozent der Aktien, die sie mit ihrem aktualisierten Angebot angeblich mindestens anstrebt. Das ist natürlich nur ein kleiner Verfahrenstrick, denn die Offerte der Japaner ist somit formal gültig. Und die perspektive? Die Analysten von Oddo Seydler meinen heute prompt, dass die Japaner weiterhin mehr als 75 Prozent der Aktien halten wollen. Wer sich nach Oddo Seydler richten möchte, sollte seine Aktien jetzt also nicht verkaufen. Auch nicht zum neuen Preis von 30,55 Euro.
Da kommt bestimmt ein weiteres Angebot. Wenn nicht in den nächsten Tagen, dann mit ein bisschen verzögerung. Denn die DMG Mori Seiki Co. hält als Bieter ja jetzt schon mehr als 40 Prozent der Aktien, die sie mit ihrem aktualisierten Angebot angeblich mindestens anstrebt. Das ist natürlich nur ein kleiner Verfahrenstrick, denn die Offerte der Japaner ist somit formal gültig. Und die perspektive? Die Analysten von Oddo Seydler meinen heute prompt, dass die Japaner weiterhin mehr als 75 Prozent der Aktien halten wollen. Wer sich nach Oddo Seydler richten möchte, sollte seine Aktien jetzt also nicht verkaufen. Auch nicht zum neuen Preis von 30,55 Euro.