Wende im zweiten Quartal 2016: Das börsennotierte Familienunternehmen Fielmann hat in den Monaten April bis einschließlich Juni 2016 deutlich mehr als zum Jahresauftakt verdient. Der Gewinn vor Steuern ist in diesem Zeitraum um 15 Prozent über das entsprechende Ergebnis des ersten Quartals 2016 gestiegen, hat Fielmann am 14. Juli 2016 berichtet. Das hat Folgen für die Halbjahresbilanz des Brillenverkäufers.
Der Gewinn vor Steuern habe nun mit 116 Millionen Euro das Niveau des Vorjahres erreicht, ließ sich der Vorstand in einer Pressemitteilung zitieren. Die Delle aus den ersten Monaten des Jahres 2016 konnte nun also ausgeglichen werden.
Trotz der Nachricht wollte bei Fielmann-Aktionären keine rechte Freude darüber aufkommen. Der Aktienkurs des Unternehmens sank in den ersten Handelsminuten nach Bekanntgabe des verbesserten Vorsteuerergebnisses. Bis etwa 11 Uhr am 14. Juli 2016 gab die Notierung um 1,0 Prozent auf 69,68 Euro nach – und das gegen den Börsentrend dieses Tages.
Der MDax der mittelgroßen hiesigen börsennotierten Aktiengesellschaften, in dem auch die Anteilsscheine von Fielmann gelistet sind, gewann zeitgleich 1,03 Prozent auf 20.562 Punkte hinzu. Dennoch: In der längeren Betrachtung werden die Fielmann-Anteilseigner mit ihrem Investment zufriedener sein. So gewann der Fielmann-Aktienkurs im Laufe eines Jahres 16,86 Prozent an Wert hinzu, auf Sicht von drei Jahren sogar um 82,83 Prozent.
Grund für den Aufschwung im Vorsteuerergebnis des zweiten Quartals war offenbar ein um 100.000 auf zwei Millionen Stück Brillen erhöhter Absatz verglichen mit der entsprechenden Vorjahresperiode. Der Konzernumsatz legte um 5 Prozent auf mehr als 343 Millionen Euro (Vorjahr: 327,2 Millionen Euro) zu.
Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs 2016 wuchs somit der Absatz auf 3,9 Millionen Brillen (Vorjahr: 3,8 Millionen), der Konzernumsatz auf etwa 660 Millionen Euro (Vorjahr: 644,3 Millionen Euro).
Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert zudem ungenannte Experten, die noch weitere Gründe für die Ergebnisverbesserung bei Deutschlands größter Optikerkette ausgemacht haben wollen. Die zitierten Beobachter glauben, dass die Personalkosten von Fielmann im zweiten Quartale weniger stark als zunächst angenommen gestiegen seien. Zudem habe das Unternehmen weniger Geld in Reklame gesteckt.