Persil und Pritt kennt jedermann als Marken, und die Geschäfte mit den Konsumgüterartikeln laufen derzeit gut für Henkel. Das Düsseldorfer Unternehmen legt zu: Im zweiten Quartal 2016 hat Henkel den Umsatz organisch um 3,2 Prozent verbessert, wenn auch nominal ein kleines Minus von 0,9 Prozent auf 4,654 Milliarden Euro aufgelaufen ist. Das bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit) stieg um 6,6 Prozent auf 819 Millionen Euro, berichtete Henkel am 11. August 2016.
„Wir haben ein gutes organisches Umsatzwachstum erzielt, getragen von einer starken Entwicklung in den Wachstumsregionen und einer positiven Entwicklung in den reifen Märkten. Zudem konnten wir sowohl das Ergebnis als auch die Profitabilität deutlich verbessern“, sagt Hans Van Bylen.
Der neue Henkel-Chef rechnet zudem mit weiteren Wachstum. „Wir erwarten für 2016 weiterhin ein organisches Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent und für das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie einen Zuwachs zwischen 8 und 11 Prozent. Für die bereinigte Ebit-Marge rechnen wir nun mit einer Steigerung auf über 16,5 Prozent. Bisher gingen wir von etwa 16,5 Prozent aus“, sage Van Bylen nach Angaben von Henkel.
Die Entwicklung ist auch den Henkel-Aktionären bewusst. Der Wert ihrer Anteilsscheine hat sich nicht nur am 11. August 2016 deutlich verbessert, dem Tag, an dem Henkel sein Halbjahresergebnis veröffentlicht hat; die Henkel-Aktie gehörte mit einem Plus von zwischenzeitlich fast 6 Prozent zu den Tagesgewinnern im Aktienindex Dax.
Die Henkel-Aktie zählt vielmehr schon seit einigen Monaten zu den Gewinnern in Deutschlands bedeutendstem Aktienindex: Das Papier hat den Dax seit November 2015 hinter sich gelassen. Und in diesen Monaten konnte die Henkel-Aktie dem Kursbarometer sogar mit zunehmender Geschwindigkeit davon ziehen. Seit Februar 2016 vergrößerte sie den Performance-Abstand zwischen sich und dem Dax auf zuletzt hohe 20 Prozent.
Henkel-Aktionäre haben so in den vergangenen zwölf Monaten ein Plus von 18,71 Prozent eingestrichen. Auf Sicht von drei Jahren ist es noch deutlich mehr. In dieser Zeitspanne legte der Titel sogar um 53,43 Prozent zu. Die Analysten der Berenberg Bank trauen Henkel sogar noch weiter steigende Kurse zu.
Wirtschaftlich hat zuletzt das Waschmittelgeschäft des Konzerns besonders auf sich aufmerksam gemacht. In keinem anderen Bereich erzielte der Düsseldorfer Konzern im zweiten Quartal höhere Wachstumsraten als im klassischen Geschäft mit Persil, Spee & Co. Zuletzt kaufte Henkel auch in dieser Sparte zu: Für 3,2 Milliarden Euro erwarben die Düsseldorfer das US-Unternehmens Sun Products Corporation.
„Diese Akquisition ist ein bedeutender Schritt nach vorne für unsere Position in Nordamerika, eine der weltweit wichtigsten Regionen für Henkel. Nach Abschluss der Transaktion werden wir zur Nummer zwei im US-Waschmittelmarkt“, sagte Henkel-Chef Van Bylen am 11. August 2016. Er rechnet im Jahr 2016 weiterhin mit einem Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Vorzugsaktie zwischen 8 und 11 Prozent.
Nichts desto trotz: Die Henkel-Aktie wirkt durch die jüngsten Kursgewinne alles andere als billig. Mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von mehr als 21 für 2016 und mehr als 20 für das Jahr 2017 hat sie bereits ein recht hohes Bewertungsniveau erreicht.